Historie

 

 

Der Deutsche Jugendfilmpreis hat inzwischen ein stattliches Alter erreicht, ist aber trotzdem erfrischend jung geblieben. Seit 30 Jahren schreibt das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) den Wettbewerb im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus – und in dieser Zeit hat sich viel verändert. Für alle Detailverliebten gibt es hier eine Chronik der wichtigsten Ereignisse.

 

1985

Der Jugend-Video-Preis wird eingerichtet. Die Auszeichnung richtet sich ausschließlich an professionelle und kommerzielle Videoproduktionen. Ziel des Preises ist es, die Flut der auf den Verleih- und Verkaufsmarkt strömenden Produktionen für Kinder und Jugendliche übersichtlicher zu machen und Eltern unabhängige Empfehlungen zu geben. Das Bundesjugendministerium überträgt dem Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum die Organisation und Durchführung des Preises.

 

1987

Das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum erarbeitet das Konzept für den neuen Wettbewerb Jugend und Video. Ziel ist es, die aktive Medienarbeit von Jugendlichen zu fördern, ihnen durch Foren und Seminare Hilfestellungen zu geben sowie ihre Produktionen zu präsentieren und zu diskutieren. Im Konzept heißt es: „Obwohl wir sicherlich nicht von einer optimalen medientechnischen Infrastruktur sprechen können, sind tragbare Videoanlagen weitgehend verfügbar. Die Arbeit mit der Videokamera ist für Jugendliche wie auch für Pädagogen alltäglicher geworden.“

 

1988

Der Wettbewerb Jugend und Video geht in die Pilotphase. In drei verschiedenen Altersgruppen können die Themen frei gewählt werden. Ergänzend können auch Videos zum Sonderthema „Moderne Zeiten“ eingereicht werden. Mit 350 eingereichten Videos startet der Wettbewerb auf Anhieb sehr erfolgreich. Austragungsort des ersten Bundesfestivals, bei dem die besten Produktionen aus dem Wettbewerb präsentiert werden, ist Bonn. Parallel dazu schreibt das KJF weiter den Jugend-Video-Preis für professionelle und kommerzielle Videoproduktionen aus.

 

1990

Der Wettbewerb Jugend und Video hat die Pilotphase erfolgreich absolviert und geht in die Dauerförderung durch das Bundesjugendministerium. Das „Handbuch Videoszene“ erscheint mit einem Wettbewerbsverzeichnis und praktischen Tipps fürs Filmen.

 

1996

Innovative Mischformen von Video- und Computeranimation, künstlerische Konzeptarbeiten und Videoinstallationen bereichern das Spektrum der eingereichten Produktionen. In der Folge bekommt der Wettbewerb Jugend und Video mit der Rubrik „Video Experimental“ eine neue Kategorie.

 

1997

Zum 10-jährigen Jubiläum des Wettbewerbs Jugend und Video gibt es die Retrospektive Video on Tour, unterstützt von der Stiftung Deutsche Jugendmarke. In verschiedenen Städten werden herausragende Produktionen aus dem Wettbewerb gezeigt und Workshops angeboten. Filmemacher*innen stellen sich der Diskussion mit Jugendlichen. Es wird beschlossen, die Erstellung der Wettbewerbsdatenbank mit ausgewählten Produktionen auf Diskette/CD zukünftig durch eine Onlineversion zu ersetzen.

 

2001

Die beiden Wettbewerbe Jugend und Video und Deutscher Jugend-Video-Preis werden unter dem neuen Label Deutscher Jugendvideopreis zusammengefasst - aufgeteilt in die Sektionen Young Media: Produktionen von Jugendlichen und Professional Media: Produktionen für Jugendliche. Die Verknüpfung von Nachwuchs- und Profiszene soll entschiedener gefördert werden, um der Nachwuchsszene auch berufliche Orientierungsmöglichkeiten zu bieten.

 

2002

Die Sektionen Professional Media wird eingestellt. Fortan richtet sich der Deutsche Jugendvideopreis nur noch an junge Nachwuchsfilmemacher*innen. Professionelle Video-Produktionen werden auf dem neuen Internet-Portal Top Video News (heute Kinofilmwelt) präsentiert und bewertet. Die Vergabe von Preisen an professionell arbeitende Filmemacher*innen aus dem Bereich Kinder- und Jugendfilm wird eingestellt.

 

2009

Der Anteil von Animationsfilmen im Wettbewerb nimmt deutlich zu. Um diese Entwicklung auch im Wettbewerb angemessen abbilden zu können und FilmemacherInnen in dieser Arbeit gezielt zu fördern, führt der Der Deutsche Jugendvideopreis den Untertitel „Wettbewerb für Video + Animation“ ein und vergibt fortan auch einen Preis für den besten Animationsfilm.

 

2016

Nach jahrelanger Tradition beschließt das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum, sich von dem Begriff „Video“ zu lösen und den Wettbewerb umzubenennen. Fortan läuft er unter dem Namen Deutscher Jugendfilmpreis. Mit dieser Entscheidung grenzt sich der Wettbewerb bewusst von den zahlreichen Videoplattformen im Internet ab und orientiert sich stärker an der filmischen Qualität der eingereichten Produktionen sowie dem vorherrschenden Selbstverständnis der Teilnehmer*innen als junge Filmschaffende.

 

2018

Der Deutsche Jugendfilmpreis schärft sein medienpädagogisches Profil und führt eine neue Preiskategorie ein. Neben den Preisen im offenen Wettbewerb und zum jährlich wechselnden Jahresthema, werden fortan auch 2.000 Euro an bis zu drei Produktionen vergeben, die mit dem Team-Award ausgezeichnet werden. Bewertet wird hier nicht nur das filmische Ergebnis, sondern vor allem auch Aspekte wie der Entstehungsprozess und die Teamleistung.