Remscheider Puppenkiste

Macher*in: Theatergruppe "Brot und Spiele", Remscheid
Alter: 18 - 23 Jahre
Altersgruppe C (16-20 Jahre)
Länge: 7 Minuten, S-VHS

Im Wettbewerb 1994:
Förderpreis 500 DM

Inhalt:
Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer, ein Duo das TV-Geschichte schrieb. Das Remscheider Theater- und Videoprojekt Brot und Spiele hat den bekannten Marionetten Leben eingehaucht. Sie erscheinen als lebensgroße Figuren, doch ihre hölzerne Natur ist ihnen geblieben - zusammen mit ihrem simplen Gemüt. Ob nun sein Freund Lukas, der Lokomotivführer, die Händlerin Frau Maß, der Fotograf Ärmel oder der König selbst, alle weisen sie Jim ab, als er bei ihnen um Arbeit nachfragt. Dabei gäbe es genug zu tun auf Lummerland. Allein der König in seiner plumpen Selbstherrlichkeit wagt auszusprechen, was alle Bewohner des kleinen Inselreichs heimlich denken: Jim ist ein "Bimbo", ein "Kaffer", ein "dreckiger Nigger". Mit den abfälligen Worten "Wasch dich erst einmal", weist der Potentat Jims Bewerbung ab. Der brave Junge kennt keinen Argwohn. Er tut eifrig, was ihm geraten wurde und siehe da: befreit vom tiefschwarzem Schmutz kommt ein strahlend weißes Gesicht zum Vorschein. Nach dieser überraschenden Verwandlung reißen sich alle darum, Jim bei sich einzustellen.

Jurybegründung:
Die "Remscheider Puppenkiste" ist eine originelle Umsetzung der Szenerie des Augsburger Vorbildes. Die detailgenaue und ideenreiche Ausführung mit der thematisch gut und passend eingesetzten Nachvertonung stellt einen provokanten und andersartigen Ansatz dar, mit dem Thema "Ausländerfeindlichkeit" umzugehen. In pointiert-einfachen Dialogen wird dem Zuschauer das Heimelige als Hort für ausgrenzende Vorurteile vermittelt. Die überragend umgesetzte marionettenhafte Darstellung der Protagonisten, die an "ideologischen Fäden" zu hängen scheinen, hinterläßt den Nachgeschmack einer scheinheiligen Liebenswürdigkeit.

 


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