Insel der Verlorenen

Macher*in: Videogruppe INTREFF, München
Alter: 18 - 25 Jahre
Altersgruppe C (16-20 Jahre)
Länge: 60 Minuten, VHS

Im Wettbewerb 1991:
Hauptpreis 1000 DM

Inhalt:
Kemal, sechzehn Jahre alt, lebt seit sechs Monaten mit seinem Vater in einem kleinen Zimmer eines Arbeiterwohnheimes. Seine neue Umgebung ist ihm fremd. Die Beziehung des Vaters zur deutschen Wirklichkeit besteht aus dem "Verhältnis" zu seiner Arbeit und dem gelegentlichen Geschlechtsverkehr mit einer Obdachlosen. Zwischen Vater und Sohn werden nicht viele Worte gewechselt. Was die beiden mit der Pennerin verbindet, ist ihre Isolation als Außenseiter der Gesellschaft. Als die Frau stirbt, ändert sich das Verhältnis zwischen Kemal und seinem Vater. Kemal schafft den Absprung, findet zu sich selbst und entdeckt eine andere Welt.

Jurybegründung:
Ausgangspunkt dieses spannend inszenierten Spielfilms ist die Schilderung des Alltags einer aus Vater und Sohn bestehenden türkischen Familie in Deutschland. Der Film zeichnet sich dabei durch seine inhaltliche Vielschichtigkeit aus. Er führt dem Zuschauer das Leben von Außenseitern vor Augen, unabhängig davon, ob es sich um Ausländer handelt, oder um andere "Randgruppen" der Gesellschaft. Seine zentralen Themen, die Einsamkeit und Ausweglosigkeit, sind sensibel umgesetzt. Dem Zuschauer wird genügend Zeit gelassen, sich mit den Menschen und der Situation, in der sie leben, auseinanderzusetzen und Anteil zu nehmen. Sowohl die Dramaturgie und schauspielerische Leistung, als auch Kamera, Schnitt und die Verwendung von Musik sind von herausragender Qualität.

 


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