Gherdeal

Macher*in: Thomas Beckmann, Martin Nudow, München
Alter: 22 - 25 Jahre
Altersgruppe C (16-20 Jahre)
Länge: 94 Minuten

Im Wettbewerb 2004:
Sonderpreis des Freistaates Sachsen

Inhalt:
Der Film spiegelt die Stimmung der Menschen in einem dem Untergang geweihten Dorf in Siebenbürgen am Beispiel der letzten deutschstämmigen Familie Onghert wieder. Fruchtbare Böden liegen brach, wilde Tiere zerstören die letzten bebauten Felder und die komplette Infrastruktur zerfällt. Gherdeal ist nur über einen einzigen Weg zu erreichen, der von Winter zu Winter unpassierbarer wird. Doch nicht alle Bewohner ergeben sich diesem Schicksal.

Jurybegründung:
In ihrem Dokumentarfilmdebüt "Gherdeal" entführen uns Martin Nudow und Thomas Beckmann in ein kleines rumänisches Dorf. Einst lebten hier ca. 200 Sieberbürger Sachsen, die vor langer Zeit auf Angebot des ungarischen Königs einwanderten und das Land kultivierten. Seitdem hat sich vieles verändert, leider nicht zum Guten. Davon erzählt uns vor allem die Familie Ongherts, die letzte deutschstämmige Familie in Gherdeal. Trotz des kulturellen und infrastrukturellen Niedergangs ist Gherdeal ihre Heimat geblieben. Sie haben im Gegensatz zu vielen ehemaligen DorfbewohnerInnen beschlossen, weiterhin ihr Land zu beackern, ihre Tiere zu hüten und den deutschsprachigen Gottesdienst zu besuchen. Dass Gherdeal eine ungewisse und sehr schwierige Zukunft hat, ist offensichtlich. Deutlich wird aber auch, dass es immer wieder einzelne Menschen gibt, die dem Charme des Dorfes erliegen und sich eine Existenz aufbauen. So, beispielsweise der junge Rumäne Lucian. Einfühlsam, in beeindruckenden Bildern und mit Hilfe ihrer sehr sensiblen Interviewtechnik ist den Regisseuren ein überaus liebenswertes und intensives Porträt des Dorfes und seiner Bewohner gelungen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmelzen zu einem differenzierten und faszinierenden Porträt eines unbekannten Stück des neuen zusammenwachsenden Europas.

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