Die Schizophrenie des rasenden Rotkäppchens

Macher*in: Markus Karstiess und Matthias Huth, Solingen
Alter: 19 - 20 Jahre
Beitrag zum Jahresthema
Länge: 10 Minuten, VHS

Im Wettbewerb 1990:
Förderpreis 500 DM

Inhalt:
Dargestellt ist zweimal ein und dieselbe Person. Sie erscheint auf zwei einander gegenüber stehenden Monitoren. Ihre zwei gegensätzlichen Lebenseinstellungen geraten miteinander in Konflikt. Die Einstellung des einen Ichs ist gekennzeichnet durch Aktivität und den Drang, sein Leben möglichst optimal zu nutzen, was sie hektisch macht und nicht zur Ruhe kommen läßt. Das andere Ich ist charakterisiert durch Passivität und das Bedürfnis nach Ruhe und Muße, wodurch sie sich vor den Möglichkeiten des Lebens verschließt. Beide Lebenseinstellungen begegnen sich und geraten in einen Streit. Beide Positionen sind aber so festgefahren und so gegensätzlich, daß eine wirkliche Diskussion nicht möglich ist und das Gespräch abreißt.

Jurybegründung:
Mit verblüffender Einfachheit präsentieren Markus Karstiess und Matthias Huth die Inszenierung einer scheinbar unmöglichen Kommunikation: Zwei Bildschirme treten in einen "sinnvoll-sinnlosen" Dialog zueinander. Mit ihrem bis ins Detail durchdachten Konzept ermöglichen sie ein glaubhaftes und zeitgemäßes inneres Zwiegespräch. Ohne sich auf eine umfangreiche technische Ausstattung stützen zu müssen, wurde hier mit Videoaufnahmetechnik und -wiedergabe erfolgreich experimentiert.

 


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